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Astrid Seeberger

Goodbye Bukarest

 

 

·         Gebundene Ausgabe: 244 Seiten

·         Verlag: Urachhaus

·         ISBN-13: 978-3825152307

#GoodbyeBukarest

 

 

Poetisch und bewegend

 

Ein Buch, das den Verstand ebenso beansprucht wie das Gefühl. Ein Buch, das poetisch ist und politisch. Ein Buch, das mich tief bewegt hat.

  

Der Inhalt ist schnell erzählt. Astrid, die Erzählerin, kommt einem Familiengeheimnis auf die Spur. Es hieß, dass Bruno, der totgeschwiegene älteste Bruder ihrer Mutter, in Stalingrad gefallen sei. Eine Lüge, wie sie erfährt. Und so macht sich Astrid auf die Suche nach Bruno, nach seiner wahren Geschichte zur Zeit des Nazi-Regimes und danach, und dies führt sie von Schweden kommend sowohl nach Deutschland als auch nach Rumänien, nach Bukarest. 

 

Vordergründig geht es demnach um ein Stück Zeitgeschichte, vor allen Dingen um das Rumänien zur Zeit der Herrschaft Ceausescus. Doch dieser historische Hintergrund wirkt auf mich im Buch eher wie ein Bühnenbild im Theater: Schön gezeichnet, wunderbar gestaltet, „… eine Landschaft, die Gott mit streichelnder Hand geformt hat…“. Im Vordergrund der Bühne jedoch entstehen verschiedene Geschichten verschiedener Menschen, immer von einer immensen Kraft, manchmal schön, manchmal entsetzlich, immer aber atemberaubend gut geschrieben. Es sind tagebuchartige Notizen, die man langsam lesen muss, Wort für Wort sorgsam einsammelnd, um nichts zu übersehen, nichts zu verlieren von den feinen Gedankenbildern. Überhaupt hat man den Eindruck, dass die Menschen, denen man im Buch begegnet, durch ihre Geschichten ganz eigene Bilder weben, zu denen die politische Geschichte die Webfäden beisteuert. Es sind die Nebenbei-Sätze, die besonders schmerzhaft sind. Und doch gibt es auch viel Tröstliches, einen Bach-Choral vielleicht, einen Liederzyklus, überhaupt Musik und Literatur zeigen sich als tragende Lebenspfeiler. Astrid Seeberger schreibt wunderbar ausdrucksstark, poetisch, fesselnd, bewegend, immer zutiefst den Menschen zugewandt.  „Menschen können inmitten aller Bedrohung einander Schutzräume errichten, in denen wir das kleine störrische Glück verspüren.“

 

Ein anspruchsvolles, ein einfühlsames, ein ganz und gar wunderbares Buch.