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Udo Lielischkies
Im Schatten des Kreml
· Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
· Verlag: Droemer HC
· ISBN-13: 978-3426277744
#ImSchattendesKreml
Blickerweiternd und sympathisch
Eine kluge Rezension kann ich zu diesem Buch nicht schreiben. Weder habe ich genug politische Kenntnisse noch genug Wissen über Russland, um den Buchinhalt entsprechend kritisch beurteilen zu können. Mir bleibt nur das Formulieren meiner ganz subjektiven Eindrücke als durchschnittlich gebildete Leserin.
Zusammengefasst: Ich habe das Buch gerne gelesen. Denn es ist empathisch, aber auch kritisch. Es ist widersprüchlich, aber auch verbindend. Und es ist interessant!
Der Autor war für ca. 20 Jahre ARD-Korrespondent mit Berichten aus und über Russland, über den Keml zwischen KGB und Superreichen, über das pulsierende Moskau ebenso wie über die entlegensten Gegenden, in denen es an allem fehlt. Was wohl seine Berichte damals auszeichnete – und was sich im vorliegenden Buch wiederfindet – waren vor allen Dingen seine Beschreibungen über Begegnungen mit beeindruckenden Menschen. Wie sich ein Land unter der Herrschaft von Putin verändert, wie Angst wächst, wie kaum jemand es wagt, über Missstände, Unrecht, Schikane öffentlich zu berichten, wie USA und Europa über die Jahre zu Feindbildern stilisiert wurden, das erzählt Udo Lielischkies auf beeindruckende Weise. Aber auch überbordende Lebenslust ebenso wie Rätselhaftes, Widersprüchliches, menschliche Nähe und Wut, Resignation und Geschick im Umgehen von Gesetzen, all das findet im Buch Würdigung. Wobei die ganz subjektiven, persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse des Autors dem ungeschulten Leser vielleicht mehr die Augen öffnen als politische Exkursionen.
Das Buch ist lebendig geschrieben, in einer unerwartet ausdrucksstarken Sprache. Es liest sich kurzweilig und es hat mit Sicherheit meinen bisher sehr oberflächlichen Blick auf Russland erheblich erweitert und damit meine Erwartungen weit übertroffen.