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Daniel Holbe
Strahlentod
· Herausgeber : Knaur TB
· Taschenbuch : 384 Seiten
· ISBN-13 : 978-3426525906
#Strahlentod
Gut lesbar, aber mäßig spannend und insgesamt zu konstruiert
Der vorliegende Kriminalroman ist bereits der 6. Fall für Ralph Angersbach und Sabine Kaufmann, was mich sehr überraschte. Denn vom Autor Daniel Holbe hatte ich bislang noch nichts gehört und gelesen. Umso neugieriger war ich auf das vorliegende Buch.
Wir befinden uns mitten im hessischen Knüllwald und mitten in einer Protestaktion gegen Atommüll-Transporte. Als dort plötzlich ein alter VW-Camper explodiert und der Fahrer bis zur Unkenntlichkeit verbrennt, ist das Entsetzen groß, ganz besonders bei dem Ermittler Ralph Angersbach. Denn sein Vater, ein Alt-Hippie, besitzt genau einen solchen VW-Bus! Handelt es sich um einen persönlichen Racheakt gegenüber Ralph Angersbach oder um eine Eskalation im Kampf der Befürworter und Gegner zum Thema Atomkraft und Endlagersuche? Ein weiterer brutaler Mord und die nachfolgenden Ermittlungen führen direkt zu einem tödlichen Vorfall vor 10 Jahren und zu verwirrenden Verstrickungen menschlicher und politischer Art.
Diesen Kriminalroman habe ich durchaus gerne gelesen, insbesondere da mich die befürchteten fehlenden Vorkenntnisse aus den früheren Bänden überhaupt nicht störten. Die zeitlichen Perspektivwechsel, auf die der Autor zurückgreift, sind glücklicherweise typographisch deutlich abgesetzt, sodass keinerlei Verwirrung oder Unklarheit beim Lesen entstehen konnte. Dass dennoch für mich insgesamt gesehen der Funke nicht wirklich übersprang, lag zum einen an der dauerhaft recht mäßigen Spannung, hauptsächlich jedoch am Sprachstil, der an vielen Stellen sehr hölzern und bemüht wirkt, nicht fließend oder gar inspiriert, sondern konstruiert, sowohl was den Satzbau betrifft als auch die Dialoge. Auch konnte ich mit dem Holzklotz Angersbach nichts anfangen, aber auch Sabine Kaufmann, seine Kollegin, war mir nicht wirklich sympathisch. Das ewige Hin und Her zwischen ihr, Holger Rahn, einem weiteren Kollegen, und Ralph Angersbach wirkte ermüdend. Überhaupt wirkte das Beziehungsproblem unter diesen drei Protagonisten aufgesetzt, konstruiert, wirklichkeitsfern. Irritierend übrigens auch, dass im Text „Ralph“ und „Holger“ mit Vornamen erwähnt werden, Sabine jedoch nur mit „Kaufmann“. Einen Sinn dahinter konnte ich nicht entdecken.
Fazit: Ein mäßig spannender Kriminalroman mit aktuellem Thema, aber leider in hölzern-konstruiertem Sprachstil verfasst, mit nicht überzeugenden Protagonisten.