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Rebecca Fleet
Das andere Haus
· Broschiert: 352 Seiten
· Verlag: Goldmann Verlag
· ISBN-13: 978-3442205592
· Originaltitel: The House Swap
Zuviel vom Gleichen
Caroline und Francis haben eine schwere Zeit in ihrer Ehe hinter sich. Ein Urlaub soll auf dem neuen Weg zueinander hilfreich sein. Als sie ein Angebot zu einem Haustausch erhalten, greifen sie zu und beziehen voller Pläne für eine Woche das angebotene Haus in der Nähe von London. Caroline jedoch fallen während des Aufenthaltes immer mehr beunruhigende Details im Haus auf, und zwar eigentlich harmlose Gegenstände, die jedoch in Caroline machtvolle Erinnerungen auslösen. Dazu kommt noch die Angst auslösende Frage, wer der Mensch ist, der nun stattdessen in ihrem eigenen Haus wohnt. Sind Caroline und Francis in eine mysteriöse Falle geraten?
Das mit einer interessanten Haptik gestaltete Cover hatte es mir angetan, ebenso der spannend wirkende Plot. Auch entdecke ich stets gerne und offen-neugierig Erstlingswerke. Aber was fand ich vor?
In wechselnden Sequenzen erzählen Caroline und Francis in Gegenwart und Rückblenden, also in einem schriftstellerischen Kunstgriff, um Spannung zu erhöhen. Das ist insofern gelungen, als immer wieder in die einzelnen Szenen brotkrumenartige Spuren setzen, ohne dass es dem Leser lange Zeit hinweg gelingt, einen Zusammenhang herzustellen. Auch ist die Autorin zu bewundern, wie sie es schafft, die geschilderten Befindlichkeiten in tausend Bruchstücke zu zerlegen und zu immer neuen Mustern wieder zusammenzusetzen, einer Laterna magica gleich. Das Gute ist aber auch zugleich das Negative. Denn spätestens, allerspätestens nach 100 Seiten beginnt das Buch zu langweilen. Es wird ohne Ende dasselbe erzählt, nämlich eine seelische Verstörung, die sich bei jedem der Beteiligten anders zeigt. Nein, ich mag nicht in endloser Wiederholungsschleife darüber lesen, wie Caroline sich schminkt und Francis im Tablettensumpf dümpelt. Vor allen Dingen mag ich nicht Caroline’s weinerliches Suhlen in Gefühlswirrnissen in zig Variationen lesen. Das Psychogramm eines Betruges hätte viel Potenzial in sich gehabt, aber leider erstickt es sich selbst im Zuviel von Gleichem.