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Katrin Burseg
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: List Hardcover
ISBN-13: 978-3471351406
Rabentrauer und Drachenpech
Ein Roman, der mich verzaubert und berührt hat.
Miriam funktioniert in ihrem Beruf als Journalistin für eine Hamburger Frauenzeitschrift und sie funktioniert als Mutter ihres kleinen Sohnes Max, aber in ihr sitzt unverarbeitete tiefe, tiefe Trauer um ihren Mann Gregor, der vor 2 Jahren in Ausübung seiner Tätigkeit als Fotograf in einem Krisengebiet erschossen worden war. Wir begleiten Miriam bei ihren Vorbereitungen zur Verleihung eines Preises, bei dem es um Zivilcourage geht. Stifterin ist Dorothea Sartorius, zurückgezogen lebende reiche Reeders-Witwe, die sich vielseitig sozial engagiert. Aber es gibt auch einen verschwiegenen Teil politischer Vergangenheit im Leben dieser Frau, und Miriam wird durch allerlei Zufälle auf deren terroristische Vergangenheit gestoßen.
Der klare, schnörkellose Schreibstil gefällt mir gut. Genauso klar wie die Sprache ist die Protagonistin selbst, in ihrem Schmerz ebenso wie in ihrer Profession. Überhaupt sind alle im Buch vorkommenden Menschen sehr farbig, lebendig und plastisch beschrieben. Ein besonders intensives Lesegefühl entstand bei mir immer dann, wenn Miriam ihrer Trauer begegnet. Gerade die leisen, gefühlvollen Stellen sind meiner Meinung nach die Stärken des Buches. Die Geschichte selbst ist an einigen Stellen leider unglaubwürdig, da zu viele Zufälle die Geschichte voranbringen sollen. Auch lässt mich der oberflächlich behandelte politische Hintergrund aus jüngster deutscher Vergangenheit in der hier im Buch dargestellten Art und Weise völlig kalt. Da aber die berührende Seite des Buches überwiegt, spreche ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus.