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Barbero / Rieger

Melange der Poesie

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten

Verlag: Kremayr & Scheriau

Sprache: Deutsch

ISBN-13: 978-3218010825

  

„Alleinsein in Gesellschaft“

 

 

Drama, Komödie, Slapstick – alles vereint im Gemurmel, im Geräusch klappernden Geschirrs, im Geruch frisch gemahlenen Kaffees und  dem Rascheln von Papierseiten, Rückzugsort, Zuhause, Wohlbehagen – so ist das Wiener Kaffeehaus, wie es Saskia Jungnikl im Buch beschreibt. Es ist eine Institution, dessen Geschichte bereits im 17. Jahrhundert beginnt und bis heute viele Generationen später nichts eingebüßt hat von seinem ganz besonderen, teils geradezu morbiden Charme.

 

Das vorliegende Buch nimmt den Leser und Beschauer mit auf eine Reise durch die Wiener Kaffeehäuser von A – Z, auf eine Tour durch Räume mit und ohne Stuck, mit und ohne Rauch, mit und ohne Literaten, aber immer besonders. Es  wird in geradezu lyrischer Weise von der Historie des jeweiligen Kaffeehauses erzählt und ein Autor / eine Autorin steht jeweils in Wort und Bild Modell. Die unglaublich intensiven Schwarz-Weiß-Fotografien lassen diese Räumlichkeiten, die scheinbar jenseits von Zeit und Mode existieren, spürbar, erfahrbar werden, indem sie oftmals die Gerade verlassen oder sich in Spiegeltiefen verlieren.

 

Ich war, nein, ich bin von der Vielfältigkeit dieses Buches, von diesem Schatzkästchen fasziniert. Es ist ein Buch, das man immer und immer wieder zur Hand nimmt und jedes Mal Neues entdeckt, einen anderen Blickwinkel vielleicht oder einen thronenden Kater oder Stühle, die an Wänden hängen.

 

Bertold Brecht sagte es so: „Wien ist eine Stadt, die um einige Kaffeehäuser herum errichtet ist, in welchen die Bevölkerung sitzt und Kaffee trinkt.“ Nach Lektüre des Buches weiß ich: Dem ist nichts hinzuzufügen…